Gerade in Krisenzeiten ist ein gutes TMS unabdingbar. Denn nur dann lassen sich Geldströme per Knopfdruck nachvollziehen.
Die Nachfrage nach Treasury Management Software (TMS) ist in Zeiten steigender Insolvenzgefahr groß, denn besonders jetzt müssen viele Unternehmen darauf achten, zahlungsfähig zu bleiben. Auf Fachmessen fragen Unternehmen Cash-Management-Lösungen daher ebenso stark nach wie Risk-Management-Tools, die unter anderem Zinsoptimierungsgeschäfte, den Devisenhandel und Sicherheiten abdecken.
Liquidität sichern
Das oberste Ziel bei der Auswahl einer Cash-Management-Lösung sollte es sein, die dauerhafte Liquidität sicherzustellen. Treasurer benötigen hierfür ein Werkzeug, das sie mit maximaler Datenqualität versorgt und mittels bereitgestellter Handlungsvorschläge agieren und reagieren lässt.
Bei der firmeninternen Finanzierung zur Liquiditätssicherung spielen Cash Pooling und die Vergabe und Aufnahme von Darlehen eine immer wichtigere Rolle. Denn um die Kapitalkosten des Konzerns zu reduzieren, gewähren Unternehmen verbundenen Tochtereinheiten häufig über Konzernfinanzierungsgesellschaften Darlehen. Diese Finanzierungsgesellschaften fungieren als eine Art interne Bank, die für eine Risikominimierung sorgt und die Kostenkontrolle erleichtert. Wenn beispielsweise die Tochtergesellschaft profitabel ist, die Muttergesellschaft jedoch Verluste macht oder über steuerliche Verlustvorträge verfügt, kommt eine Darlehensfinanzierung der Tochtergesellschaft in Betracht, um Gewinne mit Zinsaufwänden zu verrechnen.
Ist der „richtige“ Darlehenszins, der dem Fremdvergleichsgrundsatz standhält, gefunden, kommt der Abwicklung dieser unternehmensinternen Darlehen innerhalb der Treasury-Software eine wichtige Bedeutung zu: Aus ihr fließen entscheidungsrelevante Informationen in das Reporting ein.
Gerade hier lassen sich für Treasurer Effizienzen heben: Konzerntochter- und -schwestergesellschaften können – sofern sie als „Kontrahenten“ definiert sind – flexibel als Darlehensnehmer oder -geber eingesetzt werden. Die in der Praxis gängigen Tilgungsarten – beispielsweise Zinsen auf Restwert oder auf den Nominalwert, Annuitäten und Endfälligkeit – stehen dadurch für das „Intercompany-Geschäft“ zur Verfügung.
Durchgängige Prozesse
Aus den Rahmenbedingungen (beispielsweise Darlehensbetrag, Laufzeit, Zinssatz, Tilgungs- und Zinsrhythmus) kann sich der Treasurer vom TMS einen Zahlungsstrom generieren lassen. Das System berücksichtigt hier auch Sondertilgungen, Tilgungs- oder Zinssatzänderungen sowie Agio, Disagio ebenso wie vorschüssige oder nachschüssige Berechnung. Alternativ dazu ist eine klassische, rein manuelle Erfassung der Zahlungsströme möglich, die azyklische Bestandsbewegungen sowie flexible Zinszeitraumabgrenzungen erlaubt.
Letztlich wird die interne Darlehensabwicklung durch die Möglichkeit abgerundet, vorab parametrisierte Bestands- und Zinsbuchungen per Knopfdruck veranlassen zu können. Dabei kann das System die jeweiligen Kontrahenten und weitere Empfänger über die Vorgänge per E-Mail mit PDF-Formularanhang informieren. Ist eine integrierte Bankenkommunikationssoftware im Einsatz, können Treasurer eine Bankdatei generieren, die die Ebics-verschlüsselte Weiterversendung der Daten sicherstellt.
Quelle: Artikel aus dem Magazin „DerTreasurer“ – Ausgabe 2/2019